Selbst die Außenseiter gaben Vollgas
Österreichs Damen-Handball ist Dank Hypo Südstadt international wesentlich besser positioniert als der Herren-Handball. Bei den österreichischen U17 Meisterschaften in Villach konnte ich mir ein gutes Bild über das Leistungsniveau im weiblichen Nachwuchs machen.
Mein Fazit sieht durchaus positiv aus, obwohl nur fünf Mannschaften daran teilnahmen.
In Sachen Schnelligkeit und Tempo war ich positiv überrascht, nicht von den Nachwuchsmannschaften der WHA Top-Teams Hypo Südstadt, MGA Wien und Dornbirn Schoren, die schon seit Jahren auch tempomäßig auf sehr hohem Niveau spielen. Auch die „Underdogs“ aus der Steiermark und Kärnten, HIB Liebenau und die SG UHC Villach/SC Ferlach zeigten sich lauffreudig und bevorzugten das schnelle Spiel mit schneller Mitte und auch im Umkehrspiel, wenn es galt Tore nach Ballverlust im Angriff zu verhindern.
Dass die Landesmeister aus Wien, Niederösterreich und Vorarlberg eine Klasse für sich sein werden war schon vor dem ersten Spiel klar. Nur wer wird sich dahinter auf Platz vier klassieren? Zwar musste die SG Graz heuer aus der WHA absteigen, aber Kärnten ist im Damen-Handball nur drittklassig, daher musste eigentlich der steirische Meister favorisiert werden. Aber letztendlich entschied nicht nur die körperliche Überlegenheit zu Gunsten der Spielgemeinschaft Villach/Ferlach. Trotzdem ein Kompliment an die Arbeit von Trainer Mag. Philipp Verderber (übrigens ein Kärntner) der mit seiner sehr jungen Truppe mit Frechheit und Offensivgeist mehr war als nur ein williges Kanonenfutter. Kärntens Meister SG UHC Villach/SC Ferlach versuchte ebenfalls mitzuspielen, ist teilweise das Tempo der Gegnerinnen mitgegangen, mehr als Platz vier war nicht drinnen. Ein Beweis mehr, dass sich Konstanz in Sachen Trainer und Betreuer auf Dauer positiv auf die Leistung auswirkt. Trainer Mag. Manfred Müller ist es in den letzten Monaten gelungen aus „Talenten“ eine Mannschaft zu formen, die auch gewillt ist hohes Tempo zu gehen und auch Körperkontakt nicht scheut.
Das vorprogrammierte „Finale“ zwischen Hypo Südstadt und MGA Wien konnte nur SSV Dornbirn Schoren gefährden, doch die Unterlegenheit in der Körpergröße konnte selbst mit dem größten Kampfgeist nicht wettgemacht werden. Zwar kamen die favorisierten Teams aus dem Osten Österreichs phasenweise gehörig ins Schwitzen und mussten teilweise Vollgas geben, um die Mädels aus dem Lände zu besiegen, aber mehr als die Nachrede, beide Titelanwärter ein wenig geärgert zu haben konnte nicht verbucht werden.
Der vorprogrammierte finale Showdown zwischen Hypo und MGA erwies sich als der erwartete Thriller. Während Hypo auf die technische Brillanz hoffte, baute MGA auf Kraft und Körper. Und letztlich waren es die technischen (Schritt) Fehler die Hypo um den Titel brachten. Diese Partie war sicherlich das beste Mädchen-Spiel seit Jahren in einer Kärntner Halle, schade, dass es einen Verlierer geben musste, obwohl die Wienerinnen ein würdiger Meister sind.
Noch ein Wort zu den beiden jungen Schiedsrichterpaaren. In Gegensatz zu den Darbietungen Unparteiischer bei vielen anderen österreichischen Nachwuchsmeisterschaften in der Vergangenheit lieferten sie eine überzeugende Leistung ab. Dass die WHA gestählten Betreuer alle miesen Register ihres zweifelhaften Könnens, die Unparteiischen zu beeinflussen zu versuchen, zogen, zeigt einen gewaltigen Mangel an Fairplay. Denn im Unterschied zum zweiten HLA Finale, waren in Villach nicht die Schiedsrichter spiel- und meisterschaftsentscheidend …
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