Kärntner Rindfleisch hat Qualität
Die Bäuerliche Vermarktung Kärntner Fleisch feierte Ende Januar ihr Zehn-Jahr-Bestandsjubiläum. In diesem Jahrzehnt ist es gelungen, die Marke „Kärntner Fleisch“ zu entwickeln und am Markt zu positionieren. Das Jubiläum bietet Anlass, mit dem Obmann der BVG, Josef Fradler, Bilanz zu ziehen und in die nähere Zukunft zu blicken.
Was waren die Gründe für Gründung von Kärntner Fleisch?
Fradler: Nach monatelangen Diskussionen haben wir uns im Januar 1998 zur Umsetzung des Qualitätsprogrammes „Kärntner Rindfleisch“ entschlossen, die Bäuerliche Vermarktung Kärntner Fleisch ins Leben zu rufen, eine bäuerliche Genossenschaft mit dem Ziel, für unsere Bäuerinnen und Bauern eine Brücke zum Markt und zu den Konsumenten zu bauen. Damals haben wir im Jahr 17.000 Rinder vermarktet, heute sind es 37.000. Man kann also sagen, unsere Saat ist aufgegangen. Wir waren, und sind es auch noch heute, mit immer größer werdenden Märkten und einer ständig voranschreitenden Konzentration im Vermarktungsbereich konfrontiert, dadurch wurde die Position des einzelnen bäuerlichen Fleischproduzenten immer schwächer. Mit Kärnten Fleisch ist es uns gelungen, unsere Angebote zu bündeln und mit einem gemeinsamen Marktauftritt verlässlicher Partner auch für große Handelsketten wie Merkur, Billa und Penny zu werden, nicht nur beim Rindfleisch, sondern auch beim Schweine-, und Lammfleisch.
Welche Herausforderungen wird die Zukunft bringen?
Fradler: Kärntner Fleisch steht auch für höchste Qualität, daher werden wir unsere derzeitigen Qualitätsprogramme weiter verbessern und weiter entwickeln. Damit wollen wir der bäuerlichen Bevölkerung helfen, mit der Fleischproduktion ihre Existenz langfristig zu sichern. Dazu gehören auch die nachhaltige Sicherung des Absatzes, günstige Vermarktungskosten und der bestmöglich erzielbare Preis. Mit dem Qualitätsbewusstsein ist es uns in der Vergangenheit gelungen, kleine und größere Schwierigkeiten zu meistern, wie zum Beispiel die BSE-Krise. Derzeit sind wir mit steigenden Futterkosten und Billigimporten von südamerikanischem Rindfleisch konfrontiert. Bei diesem Fleisch gibt es allerdings keinen Nachweis über Herkunft und Fütterung, wie es bei Kärnten Fleisch Vorschrift ist. Der letztjährige heiße Sommer hat uns mit Absatzproblemen konfrontiert, die wir mit zusätzlichen Marketingaktionen in den Griff bekommen haben.
Und die strategischen Ziele?
Fradler: Wir müssen uns ständig dem Markt anpassen, auf die Wünsche der Kunden eingehen und dabei trachten, dass die Bauern in der Fleischproduktion bleiben. Das ist nicht ganz leicht, denn 80 Prozent von Kärnten Fleisch wird in Berggebieten produziert. Wir Bauern glauben zwar an uns selbst und unsere Ideen, aber wir müssen gemeinsame Strategien entwickeln, uns noch besser und kostengünstiger organisieren, um im Wettbewerb zu bestehen, denn auch in der Fleischproduktion gibt es massivste Konzentrationsbestrebungen, es gibt immer weniger Vermarkter.
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