Anaylse österreichische Nachwuchsmeisterschaften 2009/1
Am ersten Großkampf-Wochenende um die österreichischen Handball Nachwuchsmeistertitel war der SC Ferlach gleich mit vier Mannschaften im Einsatz. Dass weder die Ferlacher Mädchen noch die Burschen etwas mit dem Titel bzw. den Medaillenrängen zu tun haben werden, war schon vorher klar. Von den möglichen 32 Punkten in 16 Spielen gab es lediglich sieben Punkte.
Bei den Mädchen gab es im U11 Bewerb in Graz nichts zu bestellen: 2:36 gegen Dornbirn, 5:27 gegen MAG Wien, 3:19 gegen Wiener Neustadt und 7:13 gegen Graz Liebenau, da blieb nur der letzte Platz.
Die weibliche U15 konnte blieb in Wien bei den Gruppenspielen ebenfalls sieglos: 17:20 gegen Traun, 17:21 gegen Atzgersdorf und 16:31 gegen Dornbirn. Dafür gab es im Spiel um Platz sieben einen 17:14 Erfolg gegen Bruck.
Die beste Platzierung holte die männliche U11 in Oberösterreich mit dem sechsten Rang. Nach einem 23:22 Sieg gegen Efferding und zwei Niederlagen in der Vorrunde (15:35 gegen West Wien, 14:25 HC Graz) gab es im Spiel um Platz fünf eine knappe 16:17 Niederlage gegen Feldkirch.
Ein Tor fehlte der männlichen U17 um das Spiel um Platz fünf zu erreichen (19:19 gegen Innsbruck, 15:24 gegen Bregenz, 14:22 gegen Traun). Im Spiel um Platz sieben gab es ein klares 23:13 gegen Linz.
Nach den eher bescheidenden sportlichen Darbietungen der Kärntner Vereine in der Herren-Bundesliga ein weiterer Beweis dafür, dass in Kärntens Handball der Wurm drinnen ist.
Es fehlt sowohl an Quantität als auch an Qualität. Um im überregionalen Wettbewerb bestehen zu können müsste in erster Linie der Hebel im Training angesetzt werden. Mit den in Ferlach herrschenden Trainingsbedingungen, kann man allein von der Quantität her mit den Mitbewerbern nicht mithalten. Es gibt nicht nur zu wenig SpielerInnen in den einzelnen Jahrgängen, keine einzige der vier SCF Mannschaften, die am letzten Wochenende an den österreichischen Meisterschaften beteiligt war verfügt über einen ausgeglichenen, weder sportlich noch altersmäßig, Kader, es fehlt auch an ausreichenden Trainingsmöglichkeiten. Es ist eher die Ausnahme, als die Regel, dass eine Mannschaft die komplette Halle zur Verfügung hat, denn es fehlt an Hallenzeiten. Auch die Qualität bei den TrainerInnen könnte allein von der Qualifikation her besser sein.
Doch in Sachen Nachwuchsförderung und Trainerausbildung schläft der Kärntner Handballverband schon seit Jahren. Erst jetzt, unmittelbar bevor die neue Trainerregelung – es dürfen ab Herbst nur mehr lizenzierte Trainer eingesetzt werden – wird ein C-Trainer Kurs veranstaltet, die dem jahrelangen Pfuschertum mit unausgebildeten Übungsleitern einen Riegel vorschiebt.
Statt in Nachwuchsturniere, Trainerausbildung und zusätzliche Trainingszeiten zu investieren, buttert der Kärntner Verband, die für den Nachwuchs bestimmten Fördergelder des Landes in die motorische Infrastruktur. So wurde ein Kleinbus angeschafft der satte viermal im Jahr für Auswahlaktivitäten gebraucht wird.
Dafür hat einer der Präsidenten des Kärntner Handballverbandes, Mag. Gert Schreinlechner großmundig und blauäugig bei einem Workshop zu seinem Amtsantritt versprochen, er würde „Handball zur führenden Ballspielart in Kärnten“ zu machen.
Die ernüchternden Ergebnisse vom Wochenende und die blamablen Leistungen in der Bundesliga müssten eigentlich Anlass genug sein endlich aus der Lethargie aufzuwachen. Aber die derzeit regierenden Funktionäre im Kärntner Handball träumen alle von Aufstiegen in die HLA, bzw. in die Bundesliga und merken in ihren Übereifer gar nicht wie sie zu Sterbebegleitern ihrer Sportart werden.