Brunnenbohrer mit Erfolgsgarantie

„Wir suchen, bohren und finden, wenn wir kein Wasser finden, kostet es den Kunden keinen Euro“, mit dieser Wasserfundgarantie arbeitet die St. Veiter Brunnenbohrfirma S & K seit nahezu zehn Jahren. Im Mittelpunkt dieser Garantie steht das „Gespür“ von Firmengründer Dietmar Stuck senior. Er spürt das Wasser und kann mit Hilfe einer versilberten Spiralfeder sogar feststellen, in welcher Tiefe sich Wasser befindet und sogar Menge und Temperatur bestimmen.
Herr Stuck, Sie feiern im nächsten Jahr ihren 50. Geburtstag und Ihr zehntes Jahr als selbstständiger Brunnenbohrer. Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?
Stuck: Eigentlich habe ich eine Schlosserlehre absolviert und war 20 Jahre als Beamter bei der Bundesbahn. Vor etwa 30 Jahren kam ein Rutengeher zu uns nach Hause und ich wollte unbedingt wissen wie das funktioniert. Ich versuchte mit der Taschenuhr des Rutengehers zu pendeln und verspürte bald einen gewaltigen Stromschlag. Da habe ich gemerkt, dass ich Wasser spüre und für die Radiästhesie geeignet bin. Neben meinem Beruf als Eisenbahner habe ich jahrelang Körpermutungen durchgeführt, Bauplätze ausgemessen und Wasser gesucht. Zuerst habe ich nur ein freies Gewerbe angemeldet. Vor zehn Jahren habe ich den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt, mir Maschinen zum Brunnenbohren gekauft und einen Brunnenbohrmeister angestellt, damit ich diesen Beruf ausüben konnte.
Sie gelten nicht als billig, aber Sie garantieren mit Ihrer Wasserfundgarantie, dass, wenn dort, wo Sie Wasser spüren, kein Wasser ist, der Kunde nicht bezahlen muss. Ist diese Garantie nicht riskant?
Dietmar Stuck: Ich habe immer Leute gefunden, die an mich glauben. Obwohl ich einen siebenstelligen Euro-Betrag in meine Maschinen investiert habe, habe ich bereits nach einem Jahr in der Selbstständigkeit Gewinne erzielt. Auch bei der Thermalbohrung in St. Kanzian habe ich gewusst, dass wir in 1700 Metern Tiefe auf ein über 60 Grad warmes jod- und meersalzhaltiges Wasser stoßen werden. Daher war meine Erfolgsgarantie nie ein wirtschaftliches Risiko.
Wegen Ihrer für den einfachen Menschen nicht erklärbaren Fähigkeit, unterirdische Wasser-, Erdöl- und auch Erdgasvorkommen zu spüren, werden Sie oft angefeindet und mystifiziert. Haben Sie ein Problem damit?
Dietmar Stuck: Manchmal ist es schon erheiternd, wenn man von einem Bürgermeister als „Zauberer“ bezeichnet wird, aber mitunter hat es mir früher wehgetan, wenn ich nicht ernst genommen und meinen Mutungen kein Glauben geschenkt wurde. So habe ich zum Beispiel in unmittelbarer Nähe des Wörthersees, am Pyramidenkogel, 70 Grad heiße Thermalquellen in großer Tiefe festgestellt, die nur darauf warten touristisch genutzt zu werden.
Sie gelten auch als Pionier in Sachen Erdwärme, eine der zukunftsträchtigsten und wirtschaftlichsten Energieformen. Wie läuft dieser Geschäftszweig?
Dietmar Stuck: Die Politik hat leider die Entwicklung der Erdwärme verschlafen, baut lieber auf Solar- und Photovoltaik sowie Pellets, obwohl der Erdwärme die Zukunft gehört. Daher habe ich in Blintendorf meine Werkstätte und auch später das Seminarhaus mit Wärmepumpen ausgestattet und bewiesen, dass es möglich ist, selbst größere Objekte mit Erdwärme ausreichend energetisch zu versorgen. Mittlerweile haben viele Eigenheimbauer bereits erkannt, dass Erdwärme auf Sicht gesehen billiger und umweltfreundlicher ist als fossile Brennstoffe. Die Auftragslage ist gut und hat Entwicklungspotenzial ebenso wie die Brunnensanierungen.
Und was machen die Brunnenbohrer im Winter?
Dietmar Stuck: In der kalten Jahreszeit müssen wir den Großteil unserer sieben Mitarbeiter auf Urlaub schicken und, wie im Baunebengewerbe üblich, auch zum AMS. Ich selbst werde mich in Zukunft mit meinen beiden Söhnen, beide sind ausgebildete Brunnenbohrmeister, vermehrt mit Auslandsprojekten beschäftigen. Außerdem bauen wir demnächst in Kenia einen Brunnen, den wir gestiftet haben und machen Studienreisen nach Neuseeland und Hawaii, überall dorthin, wo es faszinierendes Wasser gibt.
Blickpunkt 223 vom 24. Juli 2008