Kärntner Handballer, wie Bernd Friede (Hard), Dean Pomorisac (Westwien), Florian Laggner (Fivers), Marian Klopcic (Bregenz), Goran Pajicic (Leoben) oder Flo Wulz (Krems) spielen nicht nur bei HLA-Klubs, sondern auch im Ausland, einer sogar in Schweden.
Alstermo ist eine 850 Seelen-Stadt in Südschweden. Und hat einen Handballverein der in der zweiten schwedischen Liga (Allsvenskan) spielt. Im Tor steht der Klagenfurter Franz-Stefan Stockbauer.
Seit Beginn der Saison spielt „Stocki“, sein Spitzname (Smeknamn) ist ihm auch in Schweden geblieben, beim Aufsteiger in die zweite Liga. Studienbedingt hat es dem SVVW-Spieler nach Växjo verschlagen, wo er ein einjähriges Auslandstipendium im Rahmen seines Betriebswirtschaftstudiums absolviert, sowie der finnische Nationaltormann Thomas Lindström der, für ein Jahr bei damaligen Bundesligisten SVVW spielte.
Viele Angebote
Franz-Stefan, der über den SC Ferlach den Sprung in die HLA nach Schwaz schaffte, musste hart kämpfen um bei Alstermo IF die Nummer eins zu werden. Jetzt wo er es geschafft hat heißt es schon wieder Abschied nehmen, denn Mitte Juni geht es retour nach Österreich. Zwar liegt im ein Angebot für einen Zweijahresvertrag der Schweden vor, doch der Keeper will zurück in die höchste österreichische Liga, wo er zum begehrten Objekt geworden ist, denn viele HLA-Klubs sind auf der Suche nach einem österreichischen Tormann.
Das Jahr in Schweden war für Franz-Stefan sehr lehrreich. Nicht nur, dass er sich durchkämpfen musste um ein Stammleiberl zu ergattern. „Die Trainingsbedingungen sind nicht gerade perfekt. Wir fahren zweimal in der Woche zu neunt mit einem Vereinsbus von Vaxjö ins 75 Kilometer entfernte Alstermo. Zwei Trainings in der Woche sind eindeutig zu wenig, daher gehe ich oft ins Fitnessstudio spiele Badminton oder gehe zusätzlich Joggen. Bedingt durch diese Mängel in der Fitness haben wir viele Spiele in der Schlussphase noch verloren und spielen jetzt gegen den Abstieg“, analysiert der Klagenfurter seine Mannschaft.
Kein Flügelspiel
Das Niveau der zweiten schwedischen Liga. so Franz-Stefan, ist ähnlich unserer Bundesliga. „Allerdings gibt es hier nicht den klassischen Spielmacher, da wird mehr auf individuelle Alleingänge und Durchbrüche eins gegen eins gebaut. Ein Flügelspiel gibt es überhaupt nicht, dafür ist der Kreisläufer in jeder Angriffsaktion ein fester Bestandteil“. Das ist allerdings nicht der einzige Unterschied zu unserem Handball.
Volle Trinkflasche
„Lustig finde ich das jedes Team einen Zeugwart hat, der für alles zuständig ist. Das einzige das wir zu den Trainingseinheiten oder Spielen mitnehmen müssen sind die Schuhe. Dafür gibt’s halt keinerlei Medizinische Abteilung. Wenn du dir beim Spiel weh tust, bleibst du am Feld so lange liegen bis wieder alleine aufstehen kannst. Aber deine Trinkflasche ist immer voll..“
Tormannspezifisch hat „Stocki“ in Schweden auch dazugelernt. „Hier wird fast ausschließlich hoch geworfen, das war neu für mich“. In Schweden vermisst Franz-Stefan speziell das „Bier danach“. „Das Bier nach dem Training oder Spiel und das gemeinsame Ausgehen der Mannschaft, das gibt es hier nicht.“
Positive Art
Auch im Verhältnis Spieler zu Trainer hat er eine ganz neue Erfahrung machen müssen. „Womit ich immer noch nicht richtig klar komme ist, die immer positive Art der Schweden. Wir haben Spieler mit Wurfquoten von einem Treffer aus 15 Wurfversuchen und trotzdem heißt’s er hat brav gekämpft etc. In meinem Team kommt es, egal wie das Spiel oder Training sich entwickelt, überhaupt nicht vor, dass der Trainer einmal laut wird. Auch bei anderen Teams scheint das sehr selten zu sein.“